Ein zerstörtes Leben wiederhergestellt

Drogenabhängige Weissrussland

Oksana war zwei Drittel ihres Lebens drogensüchtig. Mehr als 10 Jahre verbrachte sie deswegen im Gefängnis. Ihr Sohn wuchs wechselweise bei seinen Großeltern und in einer völlig dysfunktionalen Familie mit zwei drogenabhängigen Elternteilen auf.

Bereits vor 13 Jahren hatte Oksana einen ersten Anlauf im Reha-Zentrum unternommen und war mit ihrem damals 7-jährigen Sohn eingezogen. Aber der Sog der Sucht war noch zu stark und sie kehrte zu ihrem ebenfalls süchtigen Mann zurück. Gemeinsam glitten sie wieder in harte Drogen und Alkohol zurück. Für Oksana endete dieser Abschnitt im Gefängnis. Nach ihrer Entlassung wurde sie Teil des Methadon-Programms der Stadt, wo sie nach all den Jahren erneut auf Mitarbeiter aus dem Reha-Zentrum traf und sich entschloss, einen neuen Anlauf in die Freiheit zu wagen. 2017 begann sie ihre zweite Reha, schloss letztes Jahr mit Erfolg ab und blieb zu einem mehrmonatigen Praktikum, um die Aufgaben, die sie im Landwirtschaftsprogramm übernommen hatte, noch zum Abschluss zu bringen.
Ihr Sohn, der eigentlich die denkbar schlechtesten Voraussetzungen gehabt hatte, erhielt in der Zeit, als er mit seiner Mutter im Reha-Zentrum lebte, ein so starkes und tragfähiges Fundament, dass er allen Widrigkeiten zum Trotz sich sehr positiv entwickelte und heute ein junger Mann mit guten Perspektiven und Plänen für die Zukunft ist.