Zu Beginn dieses Jahres konnte ich für ein halbes Jahr nach Lateinamerika gehen. Nun lebe ich hier, in Ñemby – einem Vorort der paraguayischen Hauptstadt Asunción – in einem großen Haus mit Deutschen und Paraguayern. Anfangs war für mich erst einmal alles neu: der Kontinent, das Land, die Sprache, die Menschen, die Aufgaben und das tropische Wetter. Trotz alledem habe ich mich direkt wohl gefühlt. Die Menschen, die ich kennengelernt habe, sind sehr herzlich und verbringen viel Zeit in Gemeinschaft.
In unserem Projekt in Ñemby bieten wir jede Woche Freizeitaktivitäten für Kinder an. Sie kommen aus den umliegenden Armenvierteln, ihre Eltern sind meist verarmte Gelegenheitsarbeiter. Sie haben keine Zeit oder Geld, sich um ihre Kinder zu kümmern. Im langen schulfreien Sommer veranstalteten wir deshalb fast täglich Sport-, Musik- und Spiele-Workshops für die Kinder. Zu meinen Aufgaben gehört es, diese Workshops vorzubereiten und zu unterstützen. Ich kümmere mich aber auch um praktische Dinge in Haus und Garten, oder helfe im Haushalt z.B. beim Putzen, Einkaufen und Kochen. Außerdem gibt es natürlich Gelegenheit für Ausflüge, um das Land zu erkunden. Was mir hier aber am besten gefällt, sind einfach die Kinder und die Zeit mit ihnen – egal ob beim gemeinsamen Mittagessen, bei Ausflügen auf den Spielplatz oder bei den unterschiedlichen Workshops. Für mich ist es sehr besonders, sie kennenzulernen und meine Kreativität in sie zu investieren. Den meisten von den Kindern sieht man nicht auf den ersten Blick an, aus welch zerrütteten Verhältnissen sie kommen.
Ich bin gespannt, was mich in den nächsten Monaten erwartet und freue mich schon, hoffentlich bald Spanisch mit den Kindern sprechen zu können.
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