Hilfe für Nachbarn in Bolivien

Brasilien Freiwilligendienste Bolivien Straßenkinder Paten & Spender Humanitäre Hilfe

Durch eine Explosion in der Nachbarschaft des Transformatorenhauses in Sucre, Bolivien, wurde ein damals 12 Jahre altes Mädchen schwer verletzt. Die Mitarbeiter besuchten sie regelmäßig und stellten Kontakt zu einer medizinischen Firma in Deutschland her. Heute geht es ihr wieder gut und sie kommt mehrmals wöchentlich ins Transformatorenhaus, um den Kindern bei den Schulaufgaben zu helfen.

Rückenwind zum Durchstarten

Es gibt Ereignisse im Leben, die Menschen komplett aus der Bahn werfen können.  Mit der nötigen Unterstützung und Ermutigung kann hingegen ein Durchstarten gelingen. So eine Geschichte ist die von Mayra, der Nachhilfelehrerin der Kinder im Transformatorenhaus in Sucre. 

Die Mitarbeiter des Transformatorenhauses erinnern sich gut an den Tag, als plötzlich eine heftige Explosion die Nachbarschaft erschütterte. In dem kleinen Haus von Mayra, damals 12 Jahre alt, war eine Gasflasche in der Küche explodiert, als sie direkt danebenstand. Durch den Unfall wurde sie im Gesicht und am ganzen Körper schwer verletzt. Über Monate lag sie mit schweren Brandwunden im Krankenhaus, deren Verbände wegen ihrer starken Schmerzen nur unter Narkose gewechselt werden konnten.

Mayra überlebte und musste langsam ins normale Leben zurückfinden. Eine wertvolle Brücke war dafür das Transformatorenhaus, in dem es zu diesem Zeitpunkt eine Schule gab. Mayra besuchte sie, damals von den Verbrennungen recht entstellt, und gewann in dieser geschützten Atmosphäre neu Sicherheit. Die Mitarbeiter des Transformatorenhauses besuchten Mayra und ihre Familie regelmäßig, um sie zu ermutigen. Außerdem konnten sie den Kontakt zu einer medizinischen Firma in Deutschland herstellen, die für Mayras Wunden Spezialverbände maßschneiderte und spendete, damit die Brandverletzungen keine hässlichen Narben hinterließen. All dies gab Mayra die nötige Ermutigung, ihren Weg zu gehen und ein Studium zur Grundschullehrerin abzuschließen. Heute kommt sie mehrmals wöchentlich zu den Kindern ins Transformatorenhaus, um ihnen bei den täglichen Schulaufgaben zu helfen. Sie ermutigt und investiert dort, wo sie selbst in großer Not Hilfe empfangen hat. 

Nicht selten sind es solche Geschichten, die die Mitarbeiter und Kinder unserer Projekte auf besondere Weise mit den Menschen ihrer Nachbarschaft verbinden. Für die Mitarbeiter im Transformatorenhaus waren es kleine Gesten der Hilfe für eine Familie aus ihrem Dorf. Für Mayra war es der nötige Rückenwind für ihr Durchstarten nach einer Tragödie.