Seit etwa 2,5 Jahren besuchen Teams aus dem weißrussischen Reha-Zentrum von TOS Dienste International e.V. regelmäßig das Gefängnis in Svetlagorsk. Dabei lernen sie Menschen kennen, die sich selbst längst aufgegeben haben und denen auch die Gesellschaft keinerlei Chance mehr einräumt.
Stanislaw war dort Insasse. Er hat eine sehr schwierige Vergangenheit. Seine Eltern waren beide Alkoholiker und er selbst steckte über Jahre im Kreislauf aus Sucht, Kriminalität und Perspektivlosigkeit fest.
Das Besuchsteam von TOS Dienste International e.V. hat für seinen Dienst eine spezielle Genehmigung der Bezirksregierung, da nicht jeder in das Gefängnis hineindarf. An manchen Tagen stellt das Team die Arbeit des Reha-Zentrums im großen Forum vor bis zu 500 Männern vor. An den übrigen Tagen trifft es sich mit den Insassen, die mehr erfahren wollen, führt Kurse zum christlichen Glauben durch und berät zu einem Drogen-freien Leben. Manchmal nehmen bis zu 30 Männer teil.
Stanislaw war nie persönlich bei diesen Treffen. Eines Tages erzählte ihm jedoch ein Mitgefangener, wie er bei einem solchen Treffen neue Hoffnung geschöpft hatte. Als Stanislaw entlassen wurde und vor dem Scherbenhaufen seines bisherigen Lebens stand, erinnerte er sich an das, was ihm erzählt worden war. Er nahm Kontakt mit dem Reha-Zentrum auf. Kurze Zeit später startete er dort eine Therapie. Er fand zum Glauben an Jesus und sein Leben wurde Schritt für Schritt verändert.
Inzwischen hat er die Therapie erfolgreich abgeschlossen und unterstützt im Rahmen der Therapienachsorge die festen Mitarbeiter bei den anfallenden alltäglichen Aufgaben. Er kümmert sich zum Beispiel um die Heizung und die Hühner. Dadurch bereitet er sich in einem geschützten Rahmen weiter auf die Herausforderungen des Lebens außerhalb des Reha-Zentrums vor. Er hat dabei im Reha-Zentrum eine neue Familie gefunden, die ihm inneren Halt gibt. Auf diese Weise erlebt er, wie sein Leben in ganz neue geordnete Bahnen gelangt und er nun Erfolge sieht, die er sich vorher nicht hätte träumen lassen.