Schattenseiten des Schulalltags

Ecuador

Die Kinder dürfen wieder an die Schule. Sie freuen sich auf gemeinsames Lernen in ihren Klassen und Gemeinschaft mit Freunden in den Pausen. Leider bevölkern nicht nur sie wieder die Schulhöfe. 

Das Drogen an Schulen, besonders ärmeren Schulen, kursieren, war schon vor der Pandemie ein großes Problem. An vielen Schulen in den ärmeren Vierteln Guayaquils ist es normal, dass die Kinder ab ca. 12 Jahren Drogen nehmen. Drogenbanden versuchen vor den Schulen Schüler zu gewinnen, die die Drogen an ihre Mitschüler weiterverkaufen. Durch die Pandemie sind viele Kontakte abgebrochen. Nun versuchen die Dealer mit weitaus aggressiveren Maßnahmen an den Schulen wieder Fuß zu fassen. Sowohl Schüler als auch Lehrer werden mit Waffen bedroht und die Schüler regelrecht belagert. Es mussten bereits Schulen schließen, da sie die Situation nicht händeln konnten. 

An einer der Schulen Guayaquils kam es morgens vor dem Unterricht zu einer Schießerei. Einige der Kinder, die regelmäßig zu den Workshops und Aktionen unserer Präventionsarbeit kommen, waren vor Ort. Direkt am Nachmittag des Vorfalles öffneten sie die Workshops-Räumlichkeiten für die Kinder und Jugendlichen und verbrachten Zeit mit ihnen, um ihnen zu helfen und gaben ihnen die Möglichkeit über den Vorfall zu sprechen, um den ersten Schock etwas verarbeiten zu können.

Die meisten Kinder aus dem Slumgebiet Guayaquils kommen, neben Armut, aus schwierigen und chaotischen Familien. Da diese meist schon seit mehreren Generationen in solchen Verhältnissen leben, sind die Eltern oft gar nicht in der Lage für ihre Kinder da zu sein, ihnen emotionalen Rückhalt und somit Zuhause einen Ort der Sichherheit und Geborgenheit zu bieten. Deshalb geht es bei der Präventionsarbeit nicht nur darum, dass die Kinder Workshops besuchen können. Bereits seit 10 Jahren bietet ihnen die Arbeit vor Ort nicht nur geschützte Räumlichkeiten zum Spielen, sondern auch eine sichere Anlaufstelle. Sie wissen, dass sie bei unseren Mitarbeitern ein offenes Ohr für ihre Nöte finden können. 

Mehr über die Verhältnisse in Ecuador können Sie hier erfahren.