Next Generation please

Ecuador

Nachwuchsmitarbeiter aus dem Armenviertel

Nach der Pandemie wurden die Präventionsprogramme in Guayaquil ganz neu konzipiert und bieten nun auf spezielle Altersgruppen zugeschnittene Programme. Das Besondere daran ist, dass nun die Nachwuchsmitarbeiter in die erste Reihe aufrücken, die früher selber als Kinder dabei waren. Durch die besondere Förderung und Zuwendung in den Programmen ist ihnen der Schritt heraus aus den Unsicherheiten gelungen, die das Leben dort prägen. Sie konnten den Armutskreislauf und die verbreitete Bildungsferne durchbrechen und sind zu stabilen Persönlichkeiten herangewachsen. Das hat auch ihre Entschlossenheit gestärkt, die nötig ist, um in ihrem Land und bei ihrem sozialen Hintergrund eine Berufsbildung abzuschließen.

Wir arbeiten nun seit zehn Jahren vor Ort; im Juni wurde das Jubiläum groß gefeiert. Diese langfristige und stetige Arbeit macht den Unterschied im Leben der Kinder und Jugendlichen dort, wie man an den beiden folgenden Beispielen sehen kann.

Karen hat ihre Ausbildung zur Krankenschwester erfolgreich abgeschlossen. Diese Erfolgsgeschichte ist dort, wo sie aufgewachsen ist, alles andere als üblich. In ihrem Stadtviertel von Guayaquil verdingen sich die meisten Erwachsenen als Gelegenheitsarbeiter. Bereits der Gedanke an eine Ausbildung sprengt für viele den Horizont. Durch stetige Ermutigung fand Karen die Kraft und Vision, um sich zur Krankenschwesterausbildung anzumelden, und schrieb am Ende so gute Noten, dass sie ein Stipendium erhielt. Heute ist sie Teil des Nachwuchsmitarbeiterteams in genau den Kinderprogrammen, die ihr Leben verändert haben. 

Brian studiert an der Universität, um Mathematiklehrer zu werden. Das ist in seiner Familie und in seinem Viertel etwas sehr Besonderes. Denn in Ecuador muss man für eine berufliche Ausbildung, egal ob zur Krankenschwester oder zum examinierten Bauingenieur, selbst bezahlen. Das ist Geld, das viele Menschen in Balerio Estacio nicht aufbringen können. Es gibt eine staatliche Universität ohne Studiengebühren, aber der Bewerberandrang ist überwältigend. Die jahrelange Begleitung und Investition durch die Mitarbeiter unserer Präventionsprojekte halfen ihm, Perspektive für sein Leben zu entwickeln und voller Entschlossenheit auf sein Ziel zuzugehen. Mittlerweile leitet er selbst den Tanzworkshop und ist zu einem Vorbild für die Jüngeren aus seinem Viertel geworden. Mit seinem Leben zeigt er, dass mehr möglich ist, als viele dort denken.

 

Mehr über die die Präventionsarbeit in Ecuador können Sie hier erfahren.