Die großen Träume der Kleinen

Ecuador Straßenkinder

Es war eine entscheidende Frage, die Andrea Montenegro im Gepäck hatte, als sie vor Kurzem in Guayaquil, Ecuador einen bunten Nachmittag mit den Kindern aus unserem Präventionsprojekt gestaltete: Was ist dein Traum; was möchtest du einmal werden? So etwas hören sonst die wenigsten Kinder aus dem Armenviertel. Dabei schlummern in ihnen ganz klare Visionen für ihr eigenes Leben. Mit Andrea hatten sie nicht nur jede Menge Spaß beim Spielen und Tanzen, sondern auch Raum zum Träumen.

Andrea war mit zwei Bekannten gekommen. Derzeit bereist die junge Israelin mit argentinischen Wurzeln Südamerika, um Jugendliche zu einem Kongress nach Israel einzuladen. Beim Zwischenstopp in unserem Präventionsprojekt in Guayaquil hatte sie spontan die Idee, für die Kinder der Nachbarschaft einen bunten Nachmittag zu veranstalten. Sie und unsere Mitarbeiter schlüpften in Kostüme, schminkten sich und empfingen etwa 30 Kinder. Es gab Luftballons und Süßigkeiten. Wer wollte, konnte sich das Gesicht bunt anmalen lassen. Es wurde gespielt und getanzt. 

Nachdem Andrea den Kindern aus ihrem Leben berichtet hatte, dass mit Gott Träume in Erfüllung gehen, waren sie selbst an der Reihe. Die Kinder malten ihren eigenen Traum, von dem was sie später einmal werden möchten. Unter ihnen waren angehende Pastoren und zukünftige Tierärzte. Jedes Kind stellte den anderen seinen Wunschberuf vor. Diese Frage nach den eigenen Vorstellungen kann richtungsweisend für ihr Leben sein, ganz besonders, da viele von ihnen in Armut aufwachsen und von den Eltern vernachlässigt werden. 

Andrea setzte ihre Reise am nächsten Tag fort, aber unsere Mitarbeiter sind weiter im Slumgebiet vor Ort. Sie haben ein offenes Ohr für die Nöte der Kinder und machen mit ihnen Handwerk-, Mal- und Spielworkshops. So entwickeln die Kinder ihre Talente und finden Orientierung, damit sie ihre Träume verwirklichen können.